Jannetje Johanna „Jo“ Schaft – besser bekannt unter ihrem Decknamen Hannie Schaft – war eine kommunistische Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus während des zweiten Weltkrieges in den Niederlanden. Sie war ebenfalls als „das Mädchen mit den roten Haaren“ bekannt.
Schon als junge Frau begann Jo während ihres Studiums ihren Widerstand in diversen Projekten auszudrücken. Sie druckte illegal Flyer und verfasste kritische Artikel über den Wegzug jüdischer Mitstudenten. Außerdem war sie ein fester Bestandteil der Gemma-Runde, in der häufig über die deutsche Besatzung diskutiert wurde und nahm an diversen Protesten auf den Straßen Amsterdams teil. Sie half jüdischen Mitbürgern bei niederländischen Familien unter zu tauchen und stahl Personalausweise für sie.
Nachdem sie ihr Jura Studium beendet hat, begann Jo bei der Raad van Verzet Widerstand zu leisten. Diese Widerstandsgruppe zeichnete sich durch den bewaffneten Widerstand aus und bestand bis zu jenem Zeitpunkt ausschließlich aus jungen Männern, die linke politische Meinungen vertraten. Deswegen musste Hannie Schaft sich einer Feuertaufe unterziehen, indem ihr ein inszenierter Erschießungsauftrag gegeben wurde, den sie erfolgreich ausführte. Sie schoss, ohne es zu wissen, mit einer Platzpatrone auf jenen angeblichen SD-Mann, der sich als RVV Kommandant herausstellte.
Anschließend arbeitete sie aktiv in der Widerstandsbewegung mit. Sie führte Spionagearbeiten durch und organisierte diverse Anschläge. Als bei einem Erschießungsauftrag ihr Mitkämpfer Jan Bonekamp verletzt und gefangen genommen wurde, hat dieser unter Drogeneinfluss Hannies Adresse bekannt gegeben, woraufhin diese untertauchen musste.
Im März 1945 geriet Hannie Schaft in eine Kontrolle und wurde aufgrund der Pistole in ihrer Tasche mitgenommen, verhört und schließlich in den Dünen bei Overveen erschoßen und liegt dort nun als einzige Frau unter 421 Widerstandskämpfern begraben.
Als der erste Schuss ihren Kopf nur streifte, soll Hannie Schaft während ihrer Hinrichtung noch gerufen haben „Au! Ich schieße besser!“. Nach ihrem Tod erhielt sie das Wilhelmina-Widerstandskreuz und außerdem eine US-Auszeichnung vom amerikanischen Oberbefehlshaber Eisenhower.
